Woran Du merkst, dass ich dich wirklich liebe!?

Woran Du merkst, dass ich Dich wirklich liebe?
….Mit Dir komme ich in Kontakt mit meinen Schatten!
Was bedeutet das eigentlich? Und warum ist das so?
Seien wir mal ehrlich. Wenn wir mit jemandem zusammen sind, der oder die uns nicht tiefer berührt, dann bleibt alles an der Oberfläche. Es ist dann auch nicht wild, wenn die Beziehung vorbei ist.
Es gibt da aber auch noch diese bestimmten Menschen, die uns tiefer berühren. Menschen, die in uns die Liebe auflodern lassen, wie ein riesiges Feuer. Menschen in deren Haut wir hineinkriechen wollen, weil wir uns so sehr mit ihnen verbinden wollen, sodass Küssen und Sex nicht tief und verbunden genug erscheinen.
Es sind Menschen von denen wir uns auf eine besondere Art gesehen und verstanden fühlen. Menschen mit denen wir uns verwurzelt fühlen. Es scheint beinahe so, als wäre das die Beziehung unserer Träume und das Beste, was uns je passiert ist.
Ich gehe nun zurück in die Kindheit.
Wie war das damals eigentlich mit den Eltern?
Es gibt Eltern, die ihre Kinder sehr lieben, sehr umsorgen und immer für sie da sind. Es sind Eltern, die die Bedürfnisse der Kinder ernst nehmen und in der Lage sind eine Beziehungskontinuität aufzubauen. Damit erschaffen sie Stabilität und Sicherheit in der Beziehung zum Kind. Das bedeutet, dass das Kind sicher weiß, dass die Eltern da sind, dass es auch zuverlässig kontrollieren kann, wann die Eltern da sind. Es weiß, dass die Eltern es lieben. Diese Kinder bekommen ein Gefühl dafür, wie sie geliebt werden möchten.
Es gibt jedoch auch Eltern, die so sehr mit sich beschäftigt sind, dass sie nicht alle Bedürfnisse des Kindes erfüllen können. Durch ihre eigenen Probleme sind sie nicht in der Lage das Kind so wahrzunehmen und wertzuschätzen, wie es das baucht und ziehen sich immer wieder in sich zurück, gehen weg oder kommen erst gar nicht, wenn das Kind sie braucht.
Sie brechen die Beziehung zum Kind immer wider ab. Es wird keine Kontinuität in der Beziehung aufgebaut und das Kind erlebt immer wieder Unzuverlässigkeit der Zuwendung und Beziehungsabbrüche.
Solche Kinder erleben keine Sicherheit und Stabilität in dieser ersten und sehr prägenden Beziehung. Sie bekommen eher Angst, weil der nächste Beziehungsabbruch unvorhergesehen eintreten kann. Das Gefühl von Macht und Kontrolle (welches ebenfalls eines der Grundbedürfnisse ist) wird nicht befriedigt. Sie fühlen sich ohnmächtig und entwickeln Verlustängste.
Der Wunsch und die Sehnsucht nach Liebe und geliebt sein bleibt im Kind jedoch erhalten. Wie eine leere Buchseite, die nicht mit Worten gefüllt wurde. Diese Leere wird im weiteren Leben beschützt. Denn es ist schon ganz schön verletzend, wenn niemand diese Seite bisher beschrieben hat. Und wir möchten nicht so gerne verletzt werden. Wir sind ja schon verletzte Kinder und versuchen weitere Verletzungen zu vermeiden.
Später dann, wenn ein verletztes Kind mit seiner verborgenen leeren Seite eine Partnerin findet, zu der es eine unglaublich wunderbare Beziehung aufbaut und in Kontakt kommt mit Liebe in sich, wird es sich überlegen, ob diese Partnerin ihm vielleicht diese Seiten mit Worten füllen kann.
Denn schließlich geht der Wunsch nach Liebe nicht verloren. Er bleibt ein Leben lang.
Die Partnerin wird dann aufgrund der Tiefe der Beziehung diese Seite füllen müssen, denkst sich das verletzte Kind. „Diese Person muss es tun. Ich liebe sie so sehr.“
Es entstehen Erwartungen an die Partnerin, die eigentlich ursprünglich an die Eltern gerichtet waren und das verletzte Kind baut eine extreme Sensibilität auf. Es geht auf Hab-Acht Stellung. Es muss jetzt genau aufpassen, ob diese Partnerin es wirklich liebt, oder ob sie es nicht wirklich liebt, wie die Eltern. Das verletzte Kind hat Angst verlassen zu werden, wie es das von den Eltern erfahren hat. Diese Angst verlassen zu werden und der gleichzeitige extrem strake Wunsch geliebt zu werden verwirren das verletzte Kind und lassen eine Atmosphäre entstehen, gegen die das verletzte Kind machtlos ist. Und auch die Partnerin versteht nicht, was plötzlich passiert ist.
Das verletzte Kind kann nicht erklären, was mit ihm ist, weil es das selbst nicht versteht. Es möchte doch nur geliebt werden! Es fühlt sich unverstanden!
Dadurch, dass es immer schwieriger und angespannter wird, bekommt es das Gefühl, dass die Partnerin es nicht liebt. Und manchmal spürt es auch, dass es selbst Schuld ist an dem ganzen Drama. Doch es kann nichts dagegen tun!
Die Schatten der Vergangenheit holen uns unbewusst ein, sobald verletzte Teile in uns aktiviert werden. Es wird gefährlich, ja es fühlt sich sogar lebensgefährlich an. Wir versuchen uns zu schützen und machen damit oft mehr kaputt als uns lieb ist.
Schaue nur genauer hin, wenn Du Dich bereit fühlst. Das was Du bisher gelebt hast, hat einen guten Grund. Dieser will gesehen und wertgeschätzt werden.
Es lohnt sich, sich selbst zu beobachten. Zu reflektieren was mit wem, wann passiert und vor allem, wie wir uns dabei fühlen!!!! Vor allem schwierige Gefühle wollen gesehen werden.
Achtung!
Oft tragen unsere Gefühle Erinnerungen nach oben, die wir aus guten Gründen verdrängt haben.
Ich empfehle bei überwältigenden und immer wieder kehrenden Gefühlen Unterstützung von Fachleuten.