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Was ist "gute Kommunikation"?


Menschen können nicht nicht kommunizieren!

Kommunikation ist ein sehr umfangreiches und wichtiges Thema. Zusammen mit diesem Thema müssen auch andere wichtige Themen Erwähnung finden, wie Selbstwert, Führen und Folgen, Vertrauen, Selbstachtung, Selbstbewusstsein, Zuhören, Wertschätzung, Dankbarkeit, Interesse, Grenzen setzen, Beziehungen usw. Unser gesamtes Leben wird von Kommunikation begleitet, sodass das Thema Kommunikation sehr viele wertvolle Facetten aufweist. Ich möchte in diesem Beitrag auf einige interessante Facetten eingehen, die mir bewusst geworden sind.


Eine kleine Einleitung: Zur Kommunikation auf rein sicht- und hörbarer Ebene gehören das gesprochene Wort und die Körpersprache. Zur Körpersprache zählen der Tonfall der Stimme, die Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit und Mimik, Gestik und natürlich alle körperlichen Bewegungen. In Fachbüchern wird von einer inhaltlichen/sachlichen Ebene gesprochen zu der das gesprochene Wort (analytisches Denken, Fertigkeit unsere Gedanken in Worte zu fassen) gehört und einer Beziehungsebene (soziale Kompetenz, Emotionen), zu der die Körpersprache gehört. Zudem existiert noch eine Ebene, die als Metaebene bezeichnet wird. In dieser Ebene „halten wir uns auf“, wenn wir „beobachten“ und z.B. unsere Gesprächsstrategie planen. Hier findet u.a. das „wie kommuniziere ich?“ statt.

In der Kommunikation wird sinngemäß zwischen Sender und Empfänger unterschieden. Beim Empfangen einer Information kann ich sowohl auf Sach- als auch auf der Beziehungsebene zusammenpassende Signale wahrnehmen, das wird dann Kongruenz genannt oder ich entnehme den beiden Ebenen unterschiedliche Signale, was dann Inkongruenz genannt wird. Je kongruenter wir als Sender kommunizieren, desto ehrlicher und authentischer können wir wahrgenommen werden. Ob wir kongruent kommunizieren, hängt davon ab, inwiefern wir uns unserer Absicht bewusst sind, also, ob wir genau verstanden haben, was wir senden möchten und warum wir das möchten. Je klarer wir uns in unserer Absicht sind, desto klarer kann unsere Kommunikation sein. Je mehr wir uns von der Klarheit unserer Absicht entfernen, z.B. aufgrund von Stress (jeglicher Art und jeglichen Ausmaßes), desto „schwammiger“, unklarer und missverständlicher wird unsere Kommunikation.

Wichtig ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass sich die Information, nachdem sie die sendende Person verlassen hat, noch verändern kann. Nämlich abhängig davon, wie der Empfänger sie aufnimmt. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab, seiner Kultur, Biografie, Glaubenssätze, ausgeübten Fachrichtung usw. Das bedeutet, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt viele „Filter“ hat durch die eine Information erst gehen muss, bevor sie kognitiv und emotional zugeordnet wird. Ich kann also mit einer Aussage, wie „Nein danke, ich möchte nichts mehr essen“ (und einer dankenden Körpersprache, einem Lächeln und entsprechendem Tonfall) signalisieren, dass ich satt bin. Es gibt sicher Kulturen, in denen das direkt akzeptiert wird. Es gibt aber auch Kulturen, in denen das nicht akzeptiert wird und ich noch mehr bekomme, weil ich mich wohl fühlen soll.

Ja! Kommunikation ist recht komplex und sehr facettenreich! Jedoch wird sie umso einfacher und leichter erlebt, wenn Menschen (sowohl Sender, als auch Empfänger) in guter Stimmung sind und positiv denken.


Kommunikation findet sowohl innerhalb einer Person statt, als auch zwischen zwei oder mehr Personen. Die Kommunikation innerhalb einer Person ist grundlegend dafür, wie diese Ihr gesamtes Leben gestaltet. Es sind Gedanken sich selbst gegenüber, die unsere Gefühle uns selbst gegenüber steuern. Letztlich bestimmen diese, wie wertvoll wir uns selbst fühlen, welche Ziele wir verfolgen, welche Menschen wir in unser Leben lassen und ob wir ein Leben leben, das uns Freude bereitet. Die Frage ist, gehen wir mit uns selbst in eine liebevolle Beziehung oder nicht? Hören wir uns selbst zu und vertrauen auf unser Urteilsvermögen und unsere Entscheidungen oder tun wir das nicht? Finden wir uns gut so, wie wir sind und verzeihen uns, dass wir nicht alles wissen können um dazuzulernen und uns immer weiter zu entwickeln oder tun wir das nicht? Denken wir, dass wir alles zu jederzeit erreichen können oder geben wir uns auf und denken immerzu, dass es bereits zu spät ist? ...

Diese „intrapersonelle“, innerhalb einer Person stattfindende Kommunikation bestimmt maßgeblich unsere Kommunikation mit anderen Menschen, egal ob wir Sender oder Empfänger einer Nachricht sind.


Es gibt viele Menschen, die gedanklich viel in der Vergangenheit hängen und ich behaupte, dass das "in der Vergangenheit fest hängen" jedem Menschen passieren kann, sobald dieser in eine Situation kommt, in der ein anderer „unklar“ kommuniziert. Diese Unklarheit kann im Optimalfall durch Nachfragen aufgeklärt werden. Das setzt jedoch voraus, dass ich mich in der Situation meinen eventuell aufkommenden Gefühlen nicht hingebe (Beziehungsebende), sondern sachlich bleibe (Sachebene)!

Mit „unklar“ kommunizieren meine ich, dass mein Gegenüber mir durch irgendwelche kommunikativen (sprachlich/ körpersprachlich) Signale zu verstehen gibt, dass ich nicht gut so bin wie ich bin. Ich nehme einen Konflikt in unserer Beziehung wahr. Dazu ein Beispiel:

Ich erlebte kürzlich eine Situation mit einem engen Bekannten, in der wir über eine Banalität sprachen. Ich fragte ihn, ob er für mich einen neuen Laptop einrichten könnte. Mein Bekannter bejahte sofort. Er sagte es sei kein Problem, da meine Daten alle in einem virtuellen Ort gespeichert sind, zu dem ich nur das Passwort benötigte. Mein Bekannter kennt mich recht gut und weiß, dass ich etwas unachtsam mit meinen Passwörtern umgehe. Er fügte seinem angenommenen Auftrag mit hochgezogenen Augenbrauen, schiefem Blick und einem uneindeutigen Tonfall noch hinzu, dass es natürlich voraussetzt, dass ich mein Passwort für den Speicherort noch weiß, ansonsten würde ich keinen Zugriff auf meine Dateien bekommen. Er sprach weiter, aber ich merkte, wie mein Verstand versuchte zu verstehen, was genau er mir mit dieser Aussage mitteilen wollte. Ich verstand die Nachricht schlichtweg nicht. Seine Kommunikation war inkongruent. Auf der sachlichen Ebene war es eindeutig "Du brauchst Dein Passwort, um auf Deine Dateien zugreifen zu können". Auf der Beziehungsebene gab es für mich unklare Signale. Signale, die nicht zu dem gesagten passten und die Harmonie unserer Beziehung in Frage stellten. In seiner Stimme vernahm ich so was wie Spott und Schadenfreude (auch wenn er nicht lächelte). Es schwang noch etwas anderes mit, nämlich, dass ich scheinbar unverantwortlich bin und vielleicht mal anfangen könnte mich gewissenhafter um meine Passwörter zu kümmern. Ich hing gedanklich an diesem Abschnitt der Konversation, als wäre ich dort festgeklebt. Es war so, als würde mein Körper weiterleben, aber mein Verstand würde festgehalten werden von einem Gummiband, welches mich an diese Stelle zurückzieht. Und je weiter die Zeit verstrich, desto mehr Spannung baute sich auf diesem Gummiband auf. Ich hing in der Vergangenheit fest und konnte meinem Bekannten nicht mehr folgen. Ich war gespalten. Mein Verstand spulte die Situation immer und immer wieder zurück und ließ sie mich wiederholt erleben, damit ich sie verstehen konnte. Ich war verwirrt und nicht klar.

Meine Filter durch die diese Information ging, ließen in mir einen „Alarm“ hochgehen, als hätte mich diese Information bedroht. Ich konnte nicht mehr Nachfragen, weil ich grübelte und sortierte, meine Emotionen kamen hoch und ich war etwas hilflos.


Diese Art von Kommunikation meines Bekannten ließ zu viel Raum für Interpretationen zu, er sendete in meiner Wahrnehmung nämlich nicht nur eine Botschaft. Ich als Empfängerin vernahm zwei oder mehr Botschaften. Wenn ich nicht verstehe, was mein Gegenüber genau "senden" möchte, dann kann ich entsprechend meiner inneren Filter interpretieren. D.h. ich versuche die für mich unvollständige Information zu vervollständigen. Abhängig von meinen bisherigen Erfahrungen generell in meinem Leben und meinen daraus resultierenden Glauben über mich selbst, sortiere ich die Information. Ich stellte mir unbewusst Fragen: „nimmt mich mein Bekannter an und respektiert er mich oder nimmt er mich nicht an und respektiert mich nicht? Anders gefragt, will er sagen, dass ich liebenswert bin oder will er sagen, dass ich nicht liebenswert bin? Sind wir cool miteinander oder gibt es ein Problem?


Wenn ich in meiner Vergangenheit häufiger erlebte, dass Menschen mir zu verstehen gaben, ich sei nicht liebenswert, werde ich ganz sensibel auf diese Art Informationen und werde diese eher aus einem Gespräch heraushören und ihnen mehr meiner Energie und Aufmerksamkeit schenken. Wenn ich jedoch im Laufe meines Lebens so behandelt wurde, dass mir immer wieder gezeigt wurde, dass ich wertvoll bin, werde ich eher diesen Informationen über mich mehr Aufmerksamkeit schenken.

Je nachdem auf welcher der beiden Optionen meine Aufmerksamkeit unbewusst liegt, werde ich wahrnehmen und entsprechend reagieren.

Das heißt wir Menschen nehmen Informationen selektiv wahr! Unsere Reaktion auf eine Information beeinflusst dann das weitere Gespräch. Dadurch entsteht eine Aufwärtsspirale, entweder in die eine oder in die andere Richtung! Entweder wir können uns immer weiter in Vertrauen verbinden oder wir bauen immer mehr Misstrauen auf und entfernen uns voneinander.


Viele Beziehungen scheinen irgendwie fest zu hängen. Menschen bewegen sich in einem kommunikativen Teufelskreis. Sie wollen den Teufelskreis durchbrechen und etwas anderes erleben, wissen jedoch nicht wie!


Zurück zu meinem Bekannten und mir. Ich scheine dem Teil seiner Informationen mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, der mir zeigte, dass ich „mangelhaft“ bin. (Obwohl ich auf einem guten Weg mit mir selbst bin, ist es ein Prozess, der Zeit und Liebe braucht, sodass ich tief sitzende Glauben über mich selbst, die ich jahrelang gehegt und gepflegt habe, erst nach und nach in jeder Facette kennenlerne und enttarne. Dann kann ich sie bewusst verändern.) Ich fühlte mich negativ bewertet, bemängelt und in der Hinsicht nicht angenommen. Er weiß ja, dass ich es nicht so "eng sehe" mit meinen Passwörtern und ich weiß, dass er findet, ich könne es "besser" machen. Zumindest hat er mir bisher solcher Art Signale gesendet! Ich würde ihm in dem Fall, aufgrund meiner Erfahrungen mit ihm unterstellen, dass er mich absichtlich in diese diffuse Situation gebracht hat. Das würde implizieren, dass er in dem Moment (oder schon vorher) über mich geurteilt hat und sein Urteil über mich verschleiern wollte. Das heißt, er möchte mir eigentlich sein Urteil über mich mitteilen, möchte es aber nicht direkt sagen.

Das erzeugt in mir in letzter Konsequenz ein ungutes Gefühl und eine Art von Misstrauen gegenüber meinem Bekannten. Es ist ein Gefühl von „Wir haben ein Problem“, "Er nimmt mich nicht, wie ich bin. Er denkt ich bin nicht gut so, wie ich bin".


Interpretationsspielräume können offensichtlich Gedankenkarusselle erzeugen. Wir müssen ein und dieselbe Situation immer und immer wieder erleben, weil unser Verstand sie verstehen möchte. Wir möchten geliebt werden und alle Informationen, die unsere Liebenswürdigkeit in Frage stellen, werden immer wieder überdacht! „Stimmt das wirklich, dass ich.....?“ Wir wollen nicht glauben, dass wir nicht liebenswert sind und wehren uns innerlich. Die Tatsache jedoch, dass eine Person das direkt kommuniziert oder indirekt zu kommunizieren scheint, macht uns traurig.

Werden solcher Art Gedanken und Gefühle gesammelt, durch sich wiederholende Situationen oder durch das Wahrnehmen solcher negativen Informationen, hängen wir gedanklich immer mehr in der Vergangenheit und in diesen Gedankenkarussellen fest! Wir erschaffen recht stabile Gedankenkonstrukte (Überzeugungen) und erleben oft dieselben Gefühle betreffend uns selbst und die Menschen, die uns umgeben.

Eindeutig zu kommunizieren und den Interpretationsspielraum so klein wie nur möglich zu halten, setzt voraus, dass ich ziemlich okay mit mir selbst bin (ich mich in einer Liebesbeziehung zu mir selbst befinde), mich selbst gut einschätzen kann, meine Absichten kenne und mein Gegenüber nicht bewerte. Sich selbst gut wahrzunehmen und so anzunehmen, wie man ist, sich "Fehltritte" zu verzeihen und nicht mehr in der Schuld zu hängen und zu lernen, ist eine gute Voraussetzung für eine gute Kommunikation. Je besser ich mich selbst wahrnehmen kann, desto besser kann ich mich selbst auch einschätzen. Je besser ich mich selbst einschätzen kann, desto leichter kann ich auch andere einschätzen. Je liebevoller ich mit mir, meinen Gedanken und Gefühlen umgehen kann, desto mehr Akzeptanz und Liebe kann ich meinem Gegenüber entgegenbringen. Wenn meine Absicht mir gegenüber Liebe ist, dann wird meine Absicht anderen gegenüber Liebe sein. Das bedeutet, dass ich entspannt und Vorurteilsfrei in eine Konversation gehen kann und das merkt mein Gegenüber schnell. Liebe als Absicht, also der Gedanke "Ich bin liebenswert und Du bist liebenswert", ist eine sehr wertvolle Voraussetzung für "gute Kommunikation"! Gute Kommunikation bedeutet, liebevolle und vollständige Kommunikation. Ich versuche das, was ich senden möchte zu 100% zu meinem Gegenüber zu bringen. Wenn mein Gegenüber es nicht so zu empfangen scheint, wie ich es beabsichtigt habe, dann versuche ich meine Art zu senden so zu verfeinern, dass meine Absicht ganz genau ankommt! Ich betrachte den Anderen als meinen Spiegel und justiere nach. Diese Art von Kommunikation ist nur möglich, wenn ich offen, geduldig und liebevoll bin. Es mag sich so anhören, als wäre es sehr aufwendig gut zu kommunizieren, und in Wahrheit möchte es auch geübt werden.

Eigentlich passiert gute Kommunikation ständig! Immer dann, wenn wir uns gut mit uns selbst fühlen! Wir müssen nicht darüber nachdenken, wie wir kommunizieren, wir kommunizieren einfach gut, weil wir im Flow sind! Es ist ein natürlicher Prozess, um sich mit anderen zu verbinden und das tun wir dann mit Freude und Spaß!

Natürlich gibt es auch die Situation, dass es unterschiedliche Ansichten zu einer Sache gibt, auch wenn wir im Flow sind. Wenn das so ist, ist es dennoch wichtig, seine eigene Information so vollständig, wie möglich rüberzubringen und gleichzeitig zu respektieren, dass der Andere eine andere Denkweise hat. Je besser wir uns mit uns selbst fühlen, desto einfacher meistern wir auch solche Situationen.

Meine Gedanken dazu sind: „Jeder Mensch ist anders und nur, weil jemand etwas nicht so denkt, fühlt oder tut, wie ich, heißt es nicht, dass er oder sie es "falsch" macht! Das würde bedeuten, dass ich denke, mein Weg ist der einzig richtige! Und auf dieser Welt gibt es nicht das "einzig richtige".“


Wir Menschen senden stetig Signale aus. Interessant ist dabei, dass Menschen mit ähnlichen inneren Zuständen (Überzeugungen, Glauben, Gedanken, Gefühle etc.) einander „erspüren“ und anziehen. Sie reagieren unbewusst auf die Signale des jeweils anderen und verbinden sich, sei es durch die Augen, durch ein Lächeln oder durch tatsächliche Konversation (positive oder negative).


Unsere Kommunikation hängt stark von unserem inneren Zustand ab. Je besser ich mich fühle, desto leichter fällt es mir mit anderen gut zu kommunizieren. Wenn ich mich sorglos fühle, dann kann ich auch besser und schneller auf mein Gegenüber eingehen. Ich fühle inneren Raum, und kann jemandem in diesem Raum einen Platz schenken.

Je schlechter ich mich fühle, desto schwieriger wird es für mich, jemanden anderen zu sehen, jemandem Raum in mir anzubieten. Ich habe „Scheuklappen“ auf und kann und möchte manchmal auch nicht gut kommunizieren.


An dieser Stelle möchte ich auf das Thema Führen und Folgen (im Sinne von „sich führen lassen“) kommen.

Bis zu meinem 34. Lebensjahr hatte ich eher negative Assoziationen zum Thema Folgen. Ich empfand „Folgen“ als schwach, unwürdig, niedriger gestellt, kleiner etc. Ich hatte zu oft erlebt, dass Führen im hierarchischen Kontext (Familie, Job) mit Machtmissbrauch einherging. Ich generalisierte meine Erfahrungen und hinterfragte die daraus entstandene Überzeugung nicht mehr.

Erst in meiner NLP- Practitioner Ausbildung schaute ich mir das Zusammenspiel von Führen und Folgen bewusst und genauer an! Ich stellte fest, dass es ohne Folgen kein Führen gibt. Und ohne Führen kein Folgen. Ich verstand auch, dass „der Tanz“ von Führen und Folgen nicht nur im Großen zu finden ist, wie in den Hierarchieebenen von Unternehmen oder Familien, sondern auch im grundlegenden, Kleinen, wie der Kommunikation. Führen und Folgen spielt immer dann eine Rolle, wenn Menschen miteinander in Kontakt kommen.

Prinzipiell sind Führen und Folgen unbewusste Strategien, die Menschen ganz natürlich anwenden. Da es für manche Berufe enorm wichtig ist zu verstehen, wie man schnell Vertrauen aufbauen kann, um einen Menschen in eine von ihm selbst erwählte Richtung mitzunehmen, wurden diese unbewussten Strategien identifiziert und lern- und lehrbar gemacht.

Immer dann, wenn jemand uns zuhört und ehrlich auf uns eingeht, fühlen wir uns verstanden und gut aufgehoben. Wir fühlen Vertrauen und öffnen uns. Wir fühlen uns wohl. Wenn wir uns wohl fühlen, sind wir eher bereit auch unserem Gegenüber zuzuhören und auf ihn einzugehen. In einem „ausgeglichenen Gespräch“, egal in welchem Kontext, entsteht ein gutes Gefühl, wenn beide Gesprächspartner einander Raum geben zu Führen (zu erzählen), indem sie Folgen (zuhören).


Wie signalisiere ich meinem Gegenüber, dass ich ihr/ihm folge?

- Vor dem Gespräch mache ich mir klar, wie ich zu der Person stehe. Ich mache mir meine Absicht klar. Diese schwingt zu jeder Zeit im Kontakt mit anderen mit.

- Ich halte (immer wieder) Augenkontakt

- ich lasse sie/ihn ausreden

- ich bin aktiv am Gespräch beteiligt (interessiert), indem ich das, was sie/er sagt, mit eigenen Worten wiederhole und nachfrage, falls ich etwas nicht verstanden habe

- ich versuche zu verstehen, welches Gefühl mein Gegenüber bewegt